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Der Straßenkarneval wird in diesem Jahr ganz früh im Februar gefeiert – am Donnerstag, den 08. Februar beginnen die närrischen Tage mit der Allweiberfastnacht und enden dann nach sechs Tagen am Aschermittwoch. Zeit einfach mal richtig die Sau rauszulassen – mit Freunden und/oder Freundinnen um die Häuser ziehen, verkleidet in andere Rollen schlüpfen, neue Kontakte knüpfen und mit Alkohol sich in die richtige Stimmung bringen. Eigentlich ganz easy…

Besonders im Umfeld des Karnevals scheint für viele Kinder und Jugendliche (allerdings auch bei Erwachsenen) der übermäßige Alkoholkonsum als wichtiger Bestandteil des Feierns dazuzugehören. Obwohl der Alkoholkonsum in der jugendlichen Altersgruppe insgesamt zurückgegangen ist, steigt besonders während des Straßenkarnevals die Zahl der Heranwachsenden, die aufgrund massiver alkoholbedingter Verhaltensstörungen in eine Klinik eingeliefert und behandelt werden. In der Karnevalszeit 2017 waren das allein 9 Jugendliche, die mit einer Alkoholvergiftung in eine der vier Akutkrankenhäuser im Kreisgebiet Warendorf eingeliefert wurden. Verglichen mit der Gesamteinlieferungszahl im Kreis Warendorf von ca. 70 jungen Menschen bis zum 17. Lebensjahr machen die Einlieferungen rund um Karneval bereits 13% aller Einlieferungen aus.

Und zusätzlich fällt Karneval in jedem Jahr in die kalte Jahreszeit – und Alkohol und Kälte vertragen sich nicht wirklich gut. Die Blutgefäße werden durch den Alkohol geweitet, die Haut besser durchblutet, wodurch die lebenswichtigen inneren Organe schlechter mit Blut versorgt werden. Alkohol beschleunigt also vielmehr die Unterkühlung und kann lebensbedrohlich wirken.

In der Karnevalssession 2011/12 wollte sich eine Gruppe Jugendlicher den Rosenmontagszug in Ahlen ansehen. Die Gruppe glühte schon einmal privat ordentlich vor du machte sich auf den Weg zum Umzug. Unterwegs brach ein 15jähriger Junge aufgrund seines Alkoholkonsums zusammen. Die anderen Jugendlichen kümmerten sich anfangs noch um den jungen Mann, der nicht mehr reagiert. Aus Angst vor Konsequenzen ließen sie den Jugendlichen auf der Straße liegen und entfernten sich. Passanten, die den 15jährigen fanden, riefen den Rettungswagen und der Betroffenen wurde in der Ahlener Kinderklinik notfallmäßig versorgt. Festgestellt wurde eine Alkoholvergiftung mit 2,5 o/oo Alkohol im Blut und eine Körpertemperatur von 31 Grad Celsius.

Hinweis: bei einer Abkühlung der Körpertemperatur auf 28 Grad stirbt ein Mensch. Und der sogenannte Freundeskreis machte sich strafrechtlich schuldig, durch unterlassene Hilfeleistung.

Also wenn schon feiern mit Alkohol, dann kontrolliert genussvoll statt Druckbetankung mit Vollrausch. Denn auch mit alkoholfreien Getränken lässt sich wunderbar feiern, Kontakte knüpfen und Spaß haben – auf das NÜCHTERN kein Fremdwort bleibt.