Alkohol
In Deutschland gesellschaftlich akzeptiert und im internationalen Vergleich in hohem Maß mit aktuell knapp 12 Liter pro Kopf pro Jahr konsumiert. Der jährliche, weltweite Durchschnitt beträgt weniger als die Hälfte, die die Deutschen konsumieren, aktuell 5,5 Liter pro Kopf. Darüber hinaus ist der berauschende Alkohol in vielen Getränken und auch in Lebensmitteln enthalten.
Hinweis:
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass selbst geringe Mengen Alkohol langfristig gesundheitliche Schäden verursachen können. Es gibt keinen risikofreien Konsum. Hohe Alkoholmengen sollen unbedingt – insbesondere bei Kindern und Jugendlichen – vermieden werden.

Wirkung
Alkohol gelangt rasch in die Blutbahn und so in den ganzen Körper, wo er besonders das Gehirn beeinflusst. Der Genuss alkoholischer Getränke hat zunächst anregende, später dann hemmende Wirkung.
Die Menschen vertragen Alkohol sehr unterschiedlich. Wegen des höheren Fettgehaltes des Körpers vertragen Frauen etwa ein Fünftel weniger Alkohol als
Männer. Wenn man müde ist, lange nichts gegessen und/oder gleichzeitig Medikamente eingenommen hat, verstärkt sich die Wirkung des Alkohols. Der Promillespiegel kann wie folgt berechnet werden:
Männer:
getrunkener reiner Alkohol in Gramm
Körpergewicht in kg x 0,7 = Promille
Frauen:
getrunkener reiner Alkohol in Gramm
Körpergewicht in kg x 0,6 = Promille
Die folgenden Promillewerte dienen lediglich als Orientierung für mögliche Beeinträchtigungen bzw. Auswirkungen durch Alkoholkonsum. Im Einzelfall können
Auswirkungen auch bei geringeren oder höheren Promillewerten (z. B. bei Toleranzentwicklung oder Abhängigkeit) eintreten. Die folgenden Ausfallerscheinungen beziehen sich auf Erwachsene. Bei Kindern und Jugendlichen drohen schon nach geringem Konsum
Ab 0,2 Promille:
- kurzfristige euphorische Gefühle durch Dopaminfreisetzung
- kurzfristiges Entspannungs- und Gelassenheitsgefühl
- gesprächiges, lustiges Verhalten
Ab 0,2 Promille:
- kurzfristige euphorische Gefühle durch Dopaminfreisetzung
- kurzfristiges Entspannungs- und Gelassenheitsgefühl
- gesprächiges, lustiges Verhalten
Ab 0,5 Promille (leichter Rauschzustand)
- verminderte Konzentrationsfähigkeit
- Verschlechterung der Reaktionsfähigkeit
- rote Signale werden vermindert wahrgenommen
- gesteigertes aggressives, reizbares Verhalten
- eingeschränktes Sichtfeld
Ab 0,8 Promille
- Gleichgewichtsstörungen
- Sprachstörungen
- hemmungsloses Verhalten
- Stimmungsschwankungen: Euphorie und depressive Stimmung
- „Tunnelblick“
Ab 1,0 Promille
- Gedächtnisstörungen („Filmriss“ am nächsten Tag möglich)
- Sehstörungen
- Verstärkung der Sprachstörungen
- deutlich höheres Aggressionspotenzial
Ab 1,5 Promille (starker Rauschzustand)
- Verstärkung der Stimmungsschwankungen
- Orientierungsstörungen, Verwirrungen
- starke Koordinationsstörungen
Ab 2,5 Promille
- Bewusstseinstrübungen
- Lähmungserscheinungen
- starke Sehstörungen
Ab 3,0 Promille
- flache Atmung
- Versagen des Kreislaufsystems
- Bewusstlosigkeit bis komatöser Zustand
ab 3,5 Promille:
Atemlähmung möglich (Lebensgefahr!)
Langfristig betrachtet können viele verschiedene gesundheitliche Schäden auftreten,
denn Alkohol ist ein Zellgift! Dies gilt jedoch nicht nur für Menschen mit einer
Alkoholabhängigkeit, sondern auch für jene, die nur gelegentliche (Rausch-)Trinkende
oder Gewohnheitstrinkende sind.
Es drohen u. a.:
- Verminderung der kognitiven Leistungsfähigkeit
- Erhöhung des Demenzrisikos
- Verstärkung depressiver Verstimmungen
- Erkrankungen verschiedener Organen, besonders Leber, Bauchspeicheldrüse,
Verdauungsstrakt, Herz, Gehirn
- Auslöser für Krebserkrankungen in Mund, Rachen, Dickdarm und Brust

Alkoholmissbrauch und –abhängigkeit
Wird regelmäßig Alkohol konsumiert, ist nach einer bestimmten Zeit ein höherer Konsum notwendig, damit die positiven Effekte des Rauschs weiterhin eintreten und empfunden werden können (Toleranzentwicklung). Mit der Zeit wird es möglicherweise schwieriger, alltägliche Probleme und Situationen ohne Alkohol, der weiterhin für ein Gefühl des Wohlbefindens sorgt und damit in Verbindung gebracht wird, zu bewältigen. Aus dem Missbrauch von Alkohol resultieren physische, psychische und soziale Schäden. Die Grenze zur Alkoholabhängigkeit ist fließend. Das starke, unkontrollierbare Verlangen nach Alkohol und Entzugserscheinungen wie z. B. Zittern, Schwitzen sind Warnsignale für eine Alkoholabhängigkeit. Trotz Kenntnis oder Bestehen körperlicher und emotionaler Schäden bedingt durch Alkohol wird weitergetrunken.
Rechtliches
Für Erwachsene ist der Erwerb, Handel, Besitz und Konsum von Alkohol legal.
Nach dem Jugendschutzgesetz ist der Alkoholkonsum für Kinder unter 14 Jahren verboten.
Jugendliche unter 16 Jahren
dürfen keinen Alkohol kaufen und auch nicht in der Öffentlichkeit Alkohol konsumieren. Ab 14 Jahren ist der Konsum in der Öffentlichkeit nur gestattet, wenn sie in Begleitung eines Personensorgeberechtigten, z. B. Vater oder Mutter, sind.
Jugendliche ab 16 Jahren
dürfen Bier, Wein oder Sekt in der Öffentlichkeit trinken und kaufen. Auch Mixgetränke die Spirituosen enthalten und einen gerinnen Alkoholgehalt aufweisen, sind für Jugendliche verboten, ohne Ausnahme.
Ab 18 Jahren
ist der Kauf und Konsum von Getränken und Lebensmittel, die Spirituosen (stark alkoholisch) enthalten, erlaubt.
