Zucker
Zucker kommt in verschiedenen Formen im alltäglichen Leben vor.
Haushaltszucker (Saccharose), Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker
(Dextrose, Glukose) sind wohl die bekanntesten Varianten. Ein weiteres Merkmal der verschiedenen Formen ist die Unterteilung in Einfach- und Zweifachzucker. Verschiedene Formen des Zuckers finden sich in fast allen Getränken (Ausnahmen sind Wasser, Mineralwasser und ungesüßter Tee oder Kaffee – hinzukommen Getränke mit Süßstoff, die eine eigene Problematik aufweisen). Säfte (z. B. Apfel, Trauben) und mit Zucker versetzte Limonaden (z. B. Brause, Cola) haben einen hohen Zuckeranteil. Auch fast alle Nahrungsmittel (z. B. Brot und Brotaufstriche) enthalten Zucker. In vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln kommt dem Zucker eine hohe Bedeutung zu, selbst dann, wenn die Nahrungsmittel nicht süß schmecken.
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Wirkung
Von Anbeginn des Lebens kommen wir mit Zucker in Berührung. Beispielsweise
während der Stillzeit. Die Muttermilch enthält 7 % Milchzucker (Laktose). Alles
deutet darauf hin, dass Zucker aufgrund verschiedener Ursachen im Gehirn als
sehr verlockend verortet ist. Hier sind einige Gründe:
1. Dopaminfreisetzung:
- Zucker stimuliert die Freisetzung von Dopamin, einem
Neurotransmitter, der einer Belohnung gleichkommt und
Wohlbefinden erzeugt.
-Glücksgefühle nach dem Verzehr von Zucker können süchtig
machen.
2. Evolutionäre Gründe:
- In der Entwicklung der Menschheit war Zucker ein knapper
wertvoller Energiespeicher.
- Industriell hergestellter Zucker ist leicht und jeder Zeit verfügbar,
aber unser Gehirn hat sich auf diese Verfügbarkeit nicht eingestellt.
3. Gewohnheit und Konditionierung:
- Der Geschmack fast aller Lebensmittel ist durch Zucker geprägt. Der
damit verbundene Gewöhnungseffekt ist schwer umkehrbar.
- Süßigkeiten und zuckerhaltige Lebensmittel verbinden wir mit
positiven Erinnerungen (Geburtstagstage, Feste).
4. Stressabbau:
- Zucker wird zur vermeintlichen Stressbewältigung konsumiert, indem
er das Cortisol senkt. Auch dieser problematische Konsum fördert
den Gewöhnungseffekt.
5. Marketing und Verfügbarkeit:
- Die Lebensmittelbranche verwendet Zucker, um Produkte
schmackhafter zu machen.
- Zuckerhaltige Snacks sind überall verfügbar und leicht zugänglich.
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Konsum und Folgen
Der Konsum von zuckerhaltigen Produkten sollte wohlüberlegt sein. Die bewusste Aufnahme geringer Mengen ermöglicht einen verantwortungsvollen genussorientierten Umgang. Unüberlegter und unkontrollierter Konsum führt in aller Regel zu einem übermäßigen Zuckerkonsum und bedingt gesundheitliche Risiken.
Empfehlungen
Quantitative Empfehlung zur Zuckerzufuhr in Deutschland | DGE
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät zu einem max. Zuckerkonsum zwischen 25 – 50 Gramm pro Tag.
AdiMon-Themenblatt: Zuckergehalte von Lebensmitteln (rki.de)
Es ist ratsam, die Zutatenliste genau zu lesen und bewusst auf den Zuckerkonsum zu achten.
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Informationsquellen zu gesundheitlichen Auswirkungen überhöhten Zuckerkonsums:
1. Adipositas (Fettleibigkeit)
Ein hoher Zuckerkonsum, insbesondere durch zuckerhaltige Getränke, wird mit einer Zunahme des Körpergewichts und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht .
2. Diabetes mellitus Typ 2:
Der regelmäßige Konsum von Zucker, vor allem in Form von Süßgetränken, erhöht das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken-
3. Kardiovaskuläre Erkrankungen:
Ein hoher Zuckerkonsum kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
4. Karies:
Zucker ist ein Hauptfaktor für die Entstehung von Zahnkaries.
5. Gicht:
Der Konsum von zuckerhaltigen Getränken kann das Risiko für Gicht erhöhen.
6. Verschiedene Krebsarten:
Es gibt Hinweise darauf, dass ein hoher Zuckerkonsum das Risiko für bestimmte Krebsarten, wie Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) und hepatozelluläres Karzinom (Leberkrebsart), erhöhen kann.